Der Namenspatron unserer Schule: Eike von Repgow

Nach eigener Aussage hat Eike von Repgow die ursprüngliche, vermutlich lateinische Fassung des Sachsenspiegels, auf Bitten des Grafen Hoyer von Falkenstein ins Deutsche übersetzt und "Spiegel der Sachsen" genannt. Eike von Repgow entstammt einem Geschlecht, das von 1156 bis in das frühe 19. Jahrhundert in Urkunden des mitteldeutschen Raumes präsent ist. Die Familie benannte sich nach einem Dorf, das heute Reppichau heißt und in dem Städtedreieck Köthen, Dessau, Aken liegt.

Nur sechs Urkunden zwischen 1209 und 1233 geben Auskunft über die Person Eike von Repgows als Zeuge bei verschiedenen Rechtshandlungen:

  • Auf der Mettine der Landdingstätte der Grafen von Brehna südlich von Zörbig ist Eicko de Ribichowe 1209 Zeuge der Veräußerung des Schlosses Spören durch die Burggrafen von Giebichenstein an den Bischof von Naumburg.
  • Im Jahre 1215 bezeugt Heico de Repechowe neben anderen Edlen und Ministerialen in Lippehna bei Raguhn ein Rechtsgeschäft des Fürsten von Anhalt zugunsten des Kollegiatstifts Coswig.
  • In Grimma wird Heiko de Ripchowe 1218 als Zeuge in einer Urkunde des Markgrafen Dietrich von Meißen(1162-1221) genannt, mit der eine Güterzuwendung des Markgrafen an das Kloster Alt Zelle bei Nossen bestätigt wird.
  • 1219 findet sich Eico de Repechowe wieder als Zeuge in einer Urkunde des Fürsten Heinrich I. von Anhalt, die eine Streitbeilegung mit dem Stift St. Simonis et Judae zu Goslar fixiert.
  • Die nächste Erwähnung des Eico de Ribecowe geht 1219 aus einer Urkunde des Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen (1217-1227) als Zeugen auf der Landdingstätte zu Delitzsch hervor. Darin geht es um die Bestätigung einer Güterzuwendung an das Kloster Alt Zelle.
  • Letztmalig erscheint Eico de Repchowe 1233 in Salbke (heute ein Stadtteil von Magdeburg) auf der Dingstätte der Grafschaft Mühlingen, wo er einen Verkauf von Gütern zwischen den Markgrafen Johann I. (ca. 1213-1266) und Otto III. (ca. 1215-1267) von Brandenburg und dem Kloster Berge bei Magdeburg bezeugt.

Mit der Selbstnennung im Sachsenspiegel als Eike van Repchowe und den sechs Urkunden sind die zuverlässigen biographischen Nachweise erschöpft. Die möglichen Lebensdaten werden auf die Jahre zwischen 1180 und 1235 eingegrenzt. Die wenigen sicheren Quellen halten die Wissenschaft jedoch nicht von Versuchen der Persönlichkeitscharakterisierung ab. Vor allem das politische und kulturelle Umfeld bieten dafür weitere Anhaltspunkte. Die Familie Eikes ist wahrscheinlich gegen Mitte des 12. Jahrhunderts in den Gau Serimunt gekommen und hat sich in oder bei Reppichau angesiedelt. Ein noch heute erhaltener Hof in der Nähe der Kirche könnte der Sitz der Familie gewesen sein, zumal auf dem Grundstück in den dreißiger Jahren die Reste eines Burghügels noch erkennbar waren.